Zwei Fliegen mit einer Klappe

Nutzung des Kühlwassernetzes 

Ein Fernwärmenetz mit einer Wassertemperatur von 20 °C ist energetisch potenzialfrei und damit nutzlos. Aber es existiert. Es befindet sich auf dem Werksgelände eines großen Unternehmens für Dienstleistungen in der Luftfahrtbranche in Norddeutschland.

Das Netz wurde bislang als Kühlwassernetz für unterschiedlichste Prozesse und Kälteanlagen genutzt. Große Kühltürme in der Mitte des etwa 600.000 m² großen Werksnetzes sorgten dabei für ein dauerhaftes Temperaturniveau zwischen 20 und 30 °C. Problematisch waren vor allem die Hitzetage im Sommer mit Temperaturen über 35 °C. Das Netz erreichte seine Kapazitätsgrenzen, Kälte- und Prozessanlagen kamen in kritische Betriebsbereiche.

Die Antwort auf eine Vielzahl von Problemstellungen: die Nutzung des Kühlwassernetzes als „Anergienetz“ oder „Neutralleiternetz“. Dieses Netz verbindet Wärme- und Kälteverbraucher zugleich. Kälteverbraucher speisen Wärme in das Netz ein, Wärmeverbraucher nutzen das Netz über Wärmepumpen als Wärmequelle. Die Verbindung ist ein für beide Bezieher „neutral“, aber perfekt temperiertes Wassernetz.

Also zwei Fliegen mit einer Klappe? Nein, mehr! Auch die Kühltürme werden entlastet und die Kapazität des Netzes als Kühlwassernetz wird durch Auskopplung der Wärme für ganzjährige Wärmeverbraucher erhöht.

Bei Fragen rund um Energiethemen kontaktieren Sie gerne Michael Maschkowitz: