Erkundungsarbeit

M&P wird aktiv an einem Ort mit großer Symbolkraft: Der Salzstock in Gorleben galt jahrzehntelang als geeignetes Endlager für hochradioaktive Abfälle. Vor Ort formierte sich einer der größten Anti-Atomkraft-Proteste in Deutschland. Längst ist Frieden eingekehrt: Nach mehrjährigen Erkundungen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist klar: Der Salzstock taugt nicht als radioaktives Mülllager. Was bleibt? Zeit für eine technische Bestandsaufnahme.

M&P trägt zu einem sicheren Bergwerksbetrieb bei. Im Sommer 2020 wurde das Team FM-Beratung aus Braunschweig von der BGE beauftragt, auf dem Gelände des Bergwerks eine Bestandsaufnahme und Zustandsermittlung folgender übertägiger technischer Anlagen durchzuführen:

• raumlufttechnische Anlagen inkl. Brandschutzklappen
• Sanitäranlagen inkl. Druckerhöhungsanlagen
• Kälteanlagen und Klimasplitgeräte
• dazugehörige Schaltschränke bzw. Steuerungskomponenten für diese Anlagen
• Sprinkler und Hydranten

Im Anschluss erstellen die M&P Experten Ausschreibungsunterlagen für regelhafte Wartungs- und Prüftätigkeiten an den Anlagen.

Unser Team absolvierte die Aufgabe termingerecht innerhalb eines halben Jahres – trotz der Erschwernisse durch die Corona-Pandemie. Zu Tage kamen aber noch weitere Hindernisse.

Lüftung, Klima, Sanitär: holprige Bestandsaufnahme im Bergwerk Gorleben

Bei der Bestandsaufnahme und Zustandsbeurteilung der ausschreibungsrelevanten technischen Anlagen samt deren Bauteilen stand unser Team vor einer in der heutigen Zeit ungewöhnlichen Herausforderung:

Wichtige Informationen waren digital nicht vorhanden. Die M&P Experten leisteten echte Detektivarbeit, ermittelten vor Ort Daten aus alten Plänen und Aktenordnern mit teilweise handschriftlichen Ergänzungen – und überführten alles in eine zeitgemäße Erfassungsform: digitale CAD-Pläne.

Gorleben (© BGE)

Erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit in der M&P Gruppe

M&P brachte aber nicht nur die Übernahme der erfassten Daten in ein digitales (CAFM-)CAD-System auf den Weg.

Unser FM-Team empfahl auch das Datenmodell (welche Daten werden in Zukunft in welchem Umfang benötigt?) und einen Prozess zur laufenden Datenaktualisierung („Datenänderungsdienst“).

Danach bestimmten unsere Experten den Leistungsumfang der Regelleistungen (Wartung, Inspektion, gesetzl. Prüfungen) und deren Zyklen je (gleichartiger) Anlagenklasse (z. B. Klimageräte mit bestimmten Leistungsdaten von ... bis ...) und verwendeten die Informationen in Ausschreibungsunterlagen wie Vertragsentwurf, Leistungsbeschreibungen und Leistungsverzeichnissen.

Der Umgang mit fehlenden digitalen Bestandsdaten und die Erfahrung daraus, hilft den M&P Verantwortlichen bei zukünftigen Projekten.

Uns und unseren Auftraggebern brachte dieser Wissenstransfer gleich mehrere Vorteile:

• geringeres Nachtragspotenzial in der sich anschließenden FM-Ausschreibung (bei Tempelhof durch M&P begleitet), da verlässliche Bestandsdaten verwendet werden.
• M&P Engineering kann vom „M&P FM-Consulting-Bereich“ den „Staffelstab“ verlässlicher Stammdaten der technischen Anlagen für sein „Tempelhof-Projekt“ mit einfließen lassen und seine Planung darauf ergänzen.

Glück auf also für die M&P Teams in Gorleben und Berlin: Die Adaption des Leistungsportfolios in beiden Großprojekten ist ein weiterer überzeugender Beleg für den ganzheitlichen Beratungsansatz und die interdisziplinäre Zusammenarbeit unserer Gruppe.