Hybridbauten!

In München entsteht einer der größten Holzhybridbauten der Welt. M&P Mannheim zeigt schon in der Entwurfsphase TGA-Planung in einer neuen Dimension.

Das neue Gebäudeensemble am Denninger Anger in München wird nach seiner Fertigstellung zu den größten Holzhybridbauten weltweit gehören. Ein Projekt der Superlative, in das sich auch M&P Mannheim mit innovativer, modellbasierter TGA-Planung einreiht: Die Strabag Real Estate beauftragte unsere Experten mit der Entwurfsplanung der TGA-Systeme. Die besondere Aufgabe bestand darin, eine bis dato nicht vollständige TGA-Planung innerhalb kürzester Zeit zu einem umsetzbaren Entwurf weiterzuentwickeln.

Modell für wegweisende Fachkompetenz

Anspruchsvoller (Kalt-)Start: Nach kurzfristiger Einarbeitung in das Projekt mussten zuerst die drei Gebäudeteile in einem Revit-Modell abgebildet und in das Architektenmodell eingebunden werden. Danach folgte für das M&P Team die nächste große Herausforderung: Das TGA-BIM-Modell sollte so aufgebaut und ergänzt werden, dass alle TGA-Informationen und -Daten für einen belastbaren Massenauszug aus dem TGA-Modell herausgelesen werden können.

Das mit großer BIM-Kompetenz ausgestattete M&P Team konnte die hohen Anforderungen erfüllen. Nach der Einarbeitungszeit und den Erstabstimmungen wurde das Projekt systematisch von uns auf den Weg gebracht.

Trotzdem waren im weiteren Projektverlauf ein erhöhter Informationsaustausch und eine Vielzahl von Koordinationsgesprächen erforderlich. In Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber Strabag Real Estate und Züblin AG sowie dem Architekturbüro David Chipperfield Architects diskutierten wir mögliche Lösungswege – und setzten sie zielstrebig um. In Regelbesprechungsterminen legten alle Projektverantwortlichen gemeinsam Planungsprozesse und Planungsschritte fest, um die gewünschte Effizienz sicherzustellen und den Zeitplan einzuhalten.

Gemeinsamer Teamgeist aller Beteiligten war hier unbedingt gefordert – und spiegelt sich in den Ergebnissen und im erzielten Erfolg wider.

Gut für die Zukunft aufgestellt: Gebäudeensemble am Denninger Anger

Bei der Gebäudestruktur handelt es sich um zwei Hochhaustürme und einen Querriegel, der beide Türme verbindet.

Die beiden Hochhaustürme HP-100 und HP-60 sollen 105 Meter bzw. 65 Meter hoch werden. Die geplante Gebäudehöhe der Verbindungsriegel beträgt 55 Meter.

Die Gebäudeteile HP-60 und Querriegel werden in Holzhybrid-Bauweise errichtet. Der HP-100 wird in klassischer Stahlbeton-Bauweise gebaut.

Die Gebäudeteile sollen überwiegend als Büro- und Konferenzflächen genutzt werden.

Die Idee des Gebäudeensembles ist, neben den Gebäuden auch die komplette Infrastruktur anzubieten – und Nachhaltigkeit mit der Zertifizierung in DGNB Gold zu erzielen.

Mitarbeitende profitieren in Zukunft von einer Tiefgarage mit E-Mobilladestationen, Küchenversorgung für 1.000 Essen pro Tag inkl. Speisesaal und einer Café-Bar im zwölften Obergeschoss. Für die Erholung und Regeneration ist auf dem Querriegel in 55 Meter Höhe ein Dachgarten geplant, der auch für Events und Veranstaltungen genutzt werden soll.

Ebenfalls im Gebäude vorgesehen ist ein Kindergarten. Die Wegstrecke zum öffentlichen Nahverkehr ist kurz.

Das Gebäude soll aber nicht nur für seine Nutzenden einen nachhaltigen Mehrwert bieten. Der Komplex lädt auch die Öffentlichkeit zum Eintreten ein. Für das Erdgeschoss sind ein Restaurant und ein Café geplant. Eine Sky-Bar im 25. Stockwerk bietet Besuchenden einen spektakulären Blick auf die Alpen.

Auch das Außenareal mit Verbindung zur Parkanlage Denninger Anger bietet viele Möglichkeiten zur Entspannung und Freizeitnutzung.

Technische Gebäudedaten:

• Gebäudeflächen: ca. 115.000 m²
• Gesamtwärmebedarf: ca. 2.945 kW
• Tiefgaragenabluft: ca. 265.000 m³/h
• Kälteleistung: ca. 3.655 kW
• el. Gesamtleistung: ca. 5.460 kVA
• Netzersatzanlage: ca. 1.200 kVA
• Vollsprinklerung
• Heiz- und Kühldecken
• Gebäudeautomation

Konkrete Lösungswege durch modellbasierte Planung

Eine Herausforderung bei der TGA- Planung war, bereits vorgegebene Technikflächen und Schächte in eine umsetzungsreife Entwurfsplanung einzubinden und zu integrieren.

Als sehr hilfreich erwies sich die modellbasierte Planung. Wir konnten gemeinsam mit den Architekturschaffenden und Tragwerksplanenden die größten Probleme identifizieren und lösen.

Die gravierendsten Planungsschwierigkeiten lagen im Neuaufbau der Dachzentralen, in der Neukonstruktion der Technikflächen in den Untergeschossen und in der Anordnung sowie den Ausfädelungen der Medienleitungen in den jeweiligen TGA-Schächten.

Von M&P umgesetzt wurde auch eine neue systematische Neuorientierung der TGA-Systeme sowie der Platzierung der TGA-Komponenten in den einzelnen Etagen.

Das Gebäudeensemble begeistert mit einer sehr hochwertigen Materialauswahl. Die Projektverantwortlichen streben einen hohen Vorfertigungsgrad der einzelnen Bauelemente an, die in der Ausführungsplanung weiter geplant werden.

Für die Behaglichkeit sind dazu Heiz- und Kühldecken für jeden Arbeitsplatz vorgesehen.

Bilder: © David Chipperfield Architects