Nachweis erbracht

Technisches Monitoring im Forschungszentrum Borstel.

Der Leistungsumfang von M&P

  • Entwicklung einer Funktionsmatrix für Lüftungsanlagen in zwei Sicherheitslaboren
  • Wirkprinzipprüfung durch technisches Monitoring für alle Betriebsszenarien
  • Aufbau eines Schaltschranks; Auswertung der Anlagetechnik über LTE-Verbindung im M&P Netzwerk
  • Implementierung Software von Synavision für Funktions-Tests an RLT-Anlagen unter realen Bedingungen

In zwei neuen Sicherheitslaboren soll mit Mykobakterien gearbeitet werden, die u. a. Tuberkulose auslösen. Für die Lüftungsanlagen entwickelte M&P in der Planungsphase eine Funktionsmatrix – und spielte mögliche Betriebsszenarien mittels technischen Monitorings durch. Die Wirkprinzipprüfung lässt alle Beteiligten aufatmen: Die Anlagen halten sogar im Brandfall die anspruchsvollen Laborbedingungen aufrecht – und verhindern, dass Krankheitserreger mit der Abluft nach draußen gelangen.

Im Forschungszentrum Borstel, dem Lungen-Forschungszentrum der Leibniz-Gemeinschaft, entsteht derzeit das nationale Referenzzentrum für Mykobakterien.

Ein wichtiger Pfeiler für den Betrieb der Sicherheitslabore sind zwei redundante Lüftungsanlagen. Diese sollen die Labore permanent mit Außenluft versorgen und Raumluft über hocheffiziente Filter sicher in die Umgebung abführen.

 

Für alle Fälle: Funktionsmatrix für jederzeit optimales Laborklima

Der Betrieb dieser RLT-Anlagen unterliegt besonderen Anforderungen. Auch unter kritischen Bedingungen muss sichergestellt sein, dass die Labore gegenüber der Atmosphäre durchgehend im Unterdruck stehen und Raumluft ausschließlich über die hocheffizienten Filtereinheiten abgeführt wird. Damit möglichst alle Szenarien vor dem regulären Betrieb getestet werden können, wurde in der Planungsphase eine umfangreiche Funktionsmatrix erstellt. Innerhalb dieser Matrix definierten die M&P Experten verschiedene Betriebszustände, wie beispielsweise den Brandfall in einem der Labore, und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Anlagentechnik. Jeder mögliche Fall wurde genauestens untersucht und diskutiert. Nach Analyse aller Fallbeispiele geht das M&P Team heute davon aus, dass der Unterdruck durchgehend gehalten werden kann.

 

M&P schaltet schnell

Im Zuge des Projekts haben unsere Experten einen eigenen kleinen Schaltschrank aufgebaut. Sein Gateway liest über eine Schnittstelle zur lokalen Gebäudeautomation die Datenpunkte der Anlagentechnik mit. Über eine LTE-Verbindung werden die Daten in das interne M&P-Netzwerk übertragen und ermöglichen uns eine Auswertung aus der Ferne. Unser Team muss so nicht permanent vor Ort sein, um Prüfungen auf der Baustelle durchzuführen, sondern kann das zeitsparend vom Schreibtisch aus erledigen. Präsent sind wir dennoch: Der regelmäßige Kontakt zum Inbetriebnehmer bleibt zwingend erforderlich. Zum einen muss dieser die Auslösezeitpunkte genau dokumentieren, zum anderen sind die Auswertungen für die abschließenden Arbeiten auf der Baustelle interessant.

 

Weitere Tests unter Realbedingungen

Aber sicher ist sicher: Im Zuge der Inbetriebnahme werden alle in der Funktionsmatrix aufgeführten Szenarien an den realen RLT-Anlagen getestet. Zur Auswertung der Tests setzen wir eine Software der Firma Synavision zur sogenannten Wirkprinzipprüfung ein: Die Software legt für jedes Szenario eine Tabelle an, die den Sollzustand aller beteiligten Anlagenkomponenten kennt. Je Szenario können bis zu 170 Datenpunkte in einen Test involviert sein. Durch den Einsatz der Software sparen wir viel Laufarbeit im Gebäude ein – im Regelfall müsste jede einzelne Anlagenkomponente auf die richtige Stellung überprüft werden.

Voraussetzung für eine aussagekräftige Wirkprinzipprüfung ist, dass die MSR-Technik möglichst viele Datenpunkte aufzeichnet. Dazu gehören hauptsächlich Endlagenmeldungen, Schaltbefehle und Stellsignale. Am Ende wird eine Tabelle erzeugt, die den tatsächlichen Istzustand mit dem Sollzustand abgleicht und das Ergebnis entweder in Grün (Sollzustand = Istzustand) oder in Rot (Sollzustand ≠ Istzustand) darstellt. Dadurch lassen sich viele Szenarien in kürzester Zeit auswerten. Zudem ist es möglich, bereits erzeugte Tabellen bei einer wiederkehrenden Prüfung der RLT-Anlagen erneut einzusetzen. Das reduziert den Prüfzyklus, Stillstand in den Laboren und Flüchtigkeitsfehler.