Durchatmen im Reich der Mitte

Intelligente Gebäudetechnik und schlanke Prozesse schützen vor dicker Luft am Arbeitsplatz

Die Luftqualität in chinesischen Ballungsräumen ist schlecht. Das hat vor einigen Jahren auch die Regierung der Volksrepublik erkannt und für viele Regionen einen Aktionsplan beschlossen. Bis 2018 konnte die Feinstaubkonzentration in den 74 größten Städten und Metropolregionen so um 40 % reduziert werden. Trotzdem liegen die Smogwerte, z. B. in Peking und Shanghai, auch heute oft noch zwanzigfach über den von der WHO empfohlenen Grenzwerten – für modernes Facility Management eine Herausforderung.

China ist auf dem Weg zur Weltmacht. Schon heute ist das Reich der Mitte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Mit der steigenden Wirtschaftsleistung steigt auch der Energie­hunger des 1,4-Milliarden-Einwohner-Staates. Mehr als 80 % der benötigten Energie wird jedoch aus Kohle und Öl gewonnen. Damit ist China mit Abstand der größte Kohlenstoff­dioxidemittent der Welt. Mit teils dramatischen Folgen für die globale und lokale Umwelt. Insbesondere die Ballungszentren im Osten des Landes, wo 90 % der chinesischen Bevölkerung leben, sind von der Entwicklung betroffen.

Die Folge ist ein deutlich erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weltweit sterben Schätzungen zufolge vier bis sechs Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmut­zung. Davon allein mehr als eine Million in China. 2014 hat der chinesische Staat umfangreiche Gegenmaßnahmen eingeleitet. Bis 2018 konnte die Feinstaubkonzentration in den 74 größten chinesischen Städten und Metropolregionen so um 40 % gesenkt werden. Was wie ein Erfolg klingt, ist aber noch lange nicht genug. Denn auch aktuell werden die Grenzwerte noch häufig deutlich überschritten. Viele der Stadtbewohner gehen deshalb nur mit Atemmaske vor die Tür.

Saubere Arbeit: verbesserte Luftqualität in den Büros von Siemens China

Aber auch in Innenräumen ist der Schutz vor dem Smog ein großes Thema. Mit Unter­stützung der M&P Gruppe konnte die Luftqualität in den Büroräumen von Siemens China deutlich verbessert werden – mithilfe umfangreicher Messungen an den raumluft­technischen Anlagen und in den Büroräumen mit eigens eingeflogenem Messequipment. So konnten Verbesserungen erarbeitet werden, die sofort vor Ort ausgewertet und bewertet wurden. Mit einer App fürs Smartphone wurde das Projekt auch für die etwa 5.000 Siemens-Mitarbeiter sicht- und nachvollziehbar: Die App zeigt auf Grundlage von Sensordaten, die an verschiedenen Stellen des Gebäudes gesammelt werden, die Luftqualität innerhalb und außerhalb der Immobilie in Echtzeit an.

In den Foyers größerer Siemens-Gebäude wurden zudem große Displays installiert, die sämtliche Besucher über die Luftreinheit im Inneren unterrichten. Ekaterina Zhukova, eine der M&P Verantwortlichen vor Ort, erinnert sich: „Die Erläuterung der technischen Zusammen­hänge mit unseren hiesigen Ansprechpartnern war nicht immer problemlos, doch der Einsatz – auch mit ‚Händen und Füßen‘ – hat sich gelohnt: Getreu dem chinesischen Sprichwort haben wir in Chinas Büroräume mit oftmals schlechter Luftqualität ein wenig Licht bzw. bessere Luft ins Dunkel gebracht.“

Allerdings bleibt in China und vielen anderen Regionen der Welt bei der Senkung von Feinstaub- und Smogwerten noch viel Luft nach oben. Wir stehen bereit und sorgen mit innovativen Lösungen für Gesundheit und Lebensqualität.

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