Neuer Raum für Utopien

Sanierung des Landesmuseums Braunschweig.

Der Leistungsumfang von M&P

  • Planung einer nachhaltigen Komplettsanierung in denkmalgeschütztem Gebäude für die Anlagengruppen 1-3 und 8
  • Entwicklung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie
  • Erstellung eines BIM-Modells
  • Entwicklung eines intelligenten Haustechnik- und Energiekonzepts
  • Maßnahmen zur Reduzierung der Gesamtenergiebilanz
  • Schaffung von Nachrüstmöglichkeiten in der Gebäudetechnik

Das Braunschweigische Landesmuseum am Burgplatz soll in Zukunft ein Museum sein, in dem gesammelt, bewahrt, ausgestellt, geforscht, gelernt, gespielt, gegessen, kommuniziert und Raum für Utopien geboten wird. Im Auftrag des Staatlichen Baumanagements Braunschweig wirkt auch unser Braunschweiger Engineering-Team an der nachhaltigen Sanierung des Hauses mit.

Das Braunschweigische Landesmuseum am Burgplatz, das eine der größten Sammlungen im Braunschweiger Land beherbergt, ist seit 35 Jahren im historischen Vieweghaus beheimatet. Das Verlagsgebäude wurde 1798–1805 für den Verleger Friedrich Vieweg errichtet, im Zweiten Weltkrieg in Teilen zerstört, in den 1950er Jahren wiederaufgebaut und seither in Zyklen erneuert.

Jetzt stehen eine grundlegende Sanierung und Neupositionierung an: Von 2021 bis 2027 soll in dem denkmalgeschützten Gebäude eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt werden.

Welche Haltung erfordert die umfangreiche Sanierung mit Blick auf das aufziehende „postfossile Zeitalter“? Wie gestaltet man Raum als anregenden Aufenthaltsort für Besuchende im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen? Welche Haltung erfordert der Umbau im Hinblick auf die Geschichte des Hauses und die vorhandene Bausubstanz?

Die Engineering-Experten von M&P Braunschweig finden die richtigen Antworten. Unser Team wurde für die Planung der Komplettsanierung des Landesmuseums innerhalb der Anlagengruppen 1–3 und 8 beauftragt.

Unser erstes BIM-Projekt (Auftragsvolumen: ca. 800.000 €) für das Staatliche Baumanagement Braunschweig ist alles andere als „business as usual“: Der Denkmalschutz des Hauses und der Schutz der Ausstellungsobjekte auf den Dauer- und Sonderausstellungsflächen, der eine spezielle Klimatisierung erfordert, stellen uns vor besondere Herausforderungen.

 

Ansicht Forum Glasdach

 

Komplettsanierung: auf dem Weg zum grünen Museum

Regenerative Energien, Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, Einsatz ressourcenschonender Materialien: Nachhaltigkeit und Denkmalpflege – für uns bietet sich im Vieweghaus die Chance auf einen sehr spannenden und zukunftsträchtigen Dialog. Wir freuen uns auf die Aufgabe, gemeinsam mit dem Museum und den Verantwortlichen des Staatlichen Baumanagements an einer zukunftsfähigen Nachhaltigkeitsstrategie für das Haus zu bauen.

Dazu gehören die Entwicklung eines intelligenten Haustechnik- und Energiekonzeptes, die Reduzierung der Gesamtenergiebilanz, Reversibilität und Nachrüstmöglichkeiten der Gebäudetechnik, die Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit von verwendeten Baustoffen und ein Cradle-to-Cradle-Konzept.

 

Sonderausstellungsbereich während des Auszugs aus dem Vieweghaus

 

Nachhaltiges Bauen im Vieweghaus: konkrete Schritte von M&P

Das Braunschweiger M&P Team erschließt große Potenziale im Gebäudebestand für eine nachhaltige „Kunst“ des Weiterbauens:

  • Abstimmung der notwendigen Klimakorridore in den einzelnen Ausstellungsbereichen auf einen energetisch vertretbaren Wert – in Zusammenarbeit mit dem Museum und einem Spezialisten für Museumsbauten
  • Entwicklung eines nachhaltigen Energiekonzeptes durch den Einsatz von Wärmepumpentechnik und adiabater Kühlung
  • Aufstellung eines Regelungskonzeptes zur Verhinderung von Feuchte- und Temperaturspitzen und Monitoring der Raumklimadaten
  • Planung von mobilen Kühlwänden zur Anpassung an die Ausstellungsgestaltung
  • Verwendung von energiesparenden Flächenkühlsystemen zur Kühlung und Klimatisierung der Räume in Verbindung mit Baumaterialien mit einem guten Sorptionsverhalten (z. B. Lehm)
  • Herausforderung: Anordnung der Kühlflächen mit wasserführenden Leitungen im Ausstellungsbereich (Leckagen), Abstimmung der Ausstellungsgestaltung bezüglich der Befestigung von Ausstellungseinbauten (Flexibilität muss weiter gewährleistet werden)
  • durch den Einsatz von in Lehm eingebundenen Flächenkühlsystemen Reduktion von energieaufwendigen Be- und Entfeuchtungssystemen bei gleichzeitiger hoher Kühlleistung
  • Reduzierung der Zuluftvolumenströme auf den hygienisch notwendigen Anteil

 

Zugang zum Forum durch den Seiteneingang vor der Burg

Bilder: © Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle